Apple iMac mid 2011

Einleitungen. Ich liebe es ja, Einleitungen zu schreiben! Nein, ernsthaft 😉 OK, das ist ja unschwer zu erkennen. Und doch wollte ich ursprünglich gar nicht über den 2011er iMac schreiben. Vielleicht, weil ein iMac so still und unauffällig seinen Dienst verrichtet? Hmm…

Etwas mehr als einen Monat ist der iMac nun schon in Betrieb. Anfang Juli hatte ich ja schon von meinem bisherigen Computersetup 2000 bis 2011 berichtet und hier also nun ein kleiner Testbericht zum „27“ mid 2011″ iMac.

Zuallererst: Wie kam’s dazu?

Apple macht ja den Großteil seines Geschäfts mittlerweile mit iPhone, iPad und mobilen Macs. Der Anteil der Desktoprechner sinkt seit einigen Jahren (leider) kontinuierlich. Dennoch haben diese Rechner, wie ich finde, mehr als eine legitime Daseinsberechtigung, gerade in der heutigen Zeit, und speziell im professionellen Sektor.

Computersetup Juni 2011

Man könnte sagen: Ich hab’s probiert, ich bin gescheitert. Gemeint ist das Arbeiten mit lediglich einem Macbook Pro. Ok, das ist übertrieben. November 2008 entschied ich mich eines der ersten Unibody MacBook Pros mit 15″ zu kaufen und zu meinem Hauptrechner zu machen. Der Schreibtisch mußte einer Essecke Platz machen und für den damaligen iMac war einfach kein Platz mehr. Mit dem MacBook Pro konnte man ja auch, im Fall, am Esstisch oder eben am Sofa einen Artikel schreiben. Dann gab es 2008 nur iPhoto und das nur mit kompakten 10 Megapixel JPEG Fotos in meinem Workflow und an HD-Video war dank iPhone 3G auch nicht zu denken. Dann aber kam irgendwann RAW Fotografie und 18 Megapixel, Full HD Video und jeden Monat etliche Gigabyte an neuem Material hinzu und aus iPhoto wurde Aperture 3. Die zunächst üppig anmutenden 4GB RAM wurden mehr und mehr zum Flaschenhals  und das Arbeiten mit Videomaterial oder RAW-Fotos zur Qual. Schon der Spätsommer 2010 war unendlich mühsam als tausende Urlaubsfotos von den Kanaren verarbeitet werden wollten; der Export dauerte ewig. Außerdem war für den Videoschnitt und die Bildbearbeitung die „relativ“ niedrige Auflösung von 1440×900 einfach nicht ausreichend. Ich benötigte MEHR Platz am Bildschirm. Dem MacBook Pro muß man aber zugute halten, daß es für alltägliche Schreibarbeit nach wie vor mehr als gut geeignet ist.

Lange Rede kurzer Sinn, seit dem Herbst 2010 schlug ich mich mit dem Gedanken herum, einen neuen Rechner anzuschaffen. Aber welchen? iMac? Wieder ein MacBook Pro? Einen MacPro? Wenn letzteren, welchen? Wäre das nicht doch zu viel des Guten? Zuerst kam aber dann mal der Umzug Anfang 2011 und dann mußte langsam die Entscheidung gefällt werden.

Ein MacBook Pro oder gar MacBook Air (hach, wie schön ist dieses Teil!) hätte wieder gewisse Limits was die Auflösung, also den „Platz am Bildschirm“ anging, zudem würde mich das Lüftergeräusch beim Export von Videos oder generell bei Rechenintensiven Aufgaben stören. Außerdem hatte ich es satt, rote Oberschenkel von dem heißen Gehäuse zu bekommen. Ein MacPro wäre dann doch etwas „too much“ für das, was ich täglich mit dem Rechner mache, zudem ließ Apple dem MacPro schon über ein Jahr kein Update mehr angedeihen. Und dann kam das iMac Update im Mai 2011 – baaam, wie Steve sagen würde, der perfekte Zeitpunkt für eine Neuanschaffung.

Schwierigster Punkt der entschieden werden mußte: SSD oder nicht? Apple verlangt auch für die SSD unglaublich viel Geld. Zudem sind die von Apple verbauten SSD Laufwerke (das steht übrigens für Solid State Drive) nicht mal die schnellsten am Markt (natürlich immer noch VIEL schneller als konventionelle Festplatten!) Letztlich dachte ich aber: WENN ich schon einen neuen Rechner kaufe dann soll es der schnellstmögliche sein. Ohne Verzögerungen durch die Festplatte. Da aber ein iMac auch nur bedingt erweiterbar ist, entschied ich mich zudem für ein weiteres internes 2TB Laufwerk.

Die Randdaten:

iMac mid 2011 | 27″ Bildschirm 2560×1440 | Core i7 3,4GHz CPU | 4GB Ram (mehr dazu später) | 256GB SSD + 2TB HDD | Magic Trackpad | Große Grafikkarte

Lieferung, Verpackung und auspacken

Wieder eine kleine Odyssee. Apple liefert ja in Wien meistens mit TNT. Soweit so gut. Ich war zur Stelle. Ich sah sogar (durch Zufall) den TNT Lieferwagen vor meinem Haus kurz halten. Der Fahrer fuhr weiter. Als er dann nach einer halben Stunde immer noch nicht wieder zurückkehrte rief ich bei TNT an. Die nette Dame versicherte mir, der Fahrer würde nochmal vorbeikommen, was er aber natürlich nicht tat. *heul* Wer schon mal Geek-Tränen vergossen hat, weiß, wie sich das anfühlt 😉 Ich hinterließ in einem erneuten Anruf nochmal sicherheitshalber die korrekte Adresse und Telefonnummer mit der Bitte, bei Problemen doch anzurufen. Probleme gab’s am Folgetag keine, der iMac wurde endlich geliefert.

An der Verpackung des iMacs hat sich seit zumindest 2007 kaum etwas geändert. Natürlich ist die Verpackung ein bisschen geschrumpft weil der iMac insgesamt schlanker wurde und Apple zudem weniger Verpackungsmaterial zu benutzen scheint (löblich). Daß nach wie vor Styropor verwendet wird um den iMac innerhalb seiner Verpackung zu fixieren ist aber schade; hier sollte endlich auf Karton oder irgendetwas anderes biologisch abbaubares verwendet werden. Ansonsten: Große Kartonbox ohne Aufdrucke, darin große weiße Schachtel, iMac auf allen Seiten abgebildet. 😉

Der iMac wird von vier Styoroporblöcken an Ort und Stelle gehalten. Zuallererst findet man den Karton mit der wunderbar schlanken und wertigen Funk-Tastatur sowie, in diesem Fall, dem Magic Trackpad. Die Batterien sind vorinstalliert, Apple vertraut also voll und ganz auf die Energiesparmechanismen von Tastatur und Trackpad um selbige nicht mit leeren Batterien auszuliefern. Neben dieser Schachtel die auch noch „Handbücher“ (eher Heftchen) sowie CD’s (mein iMac ist noch ein Snow Leopard iMac bei Auslieferung) beinhaltet gibt’s nur noch das Netzkabel in der Verpackung. Und natürlich den iMac, der mit etwas Kraftaufwand auch recht schnell auf den Schreibtisch gehievt ist.

Wer den Platz entbehren kann, dem empfehle ich, die iMac Schachtel nicht wegzuwerfen. Sollte das Gerät, wider aller Erwartungen, mal einen Defekt haben, so kann man es sicher darin für einen Transport verpacken. Außerdem ist der Wiederverkauf, sowohl was den Transport als auch den Gesamteindruck angeht, auf diese Weise unglaublich viel einfacher.

Hauptspeicher: Von Apple? Never ever.

So gerne ich der Firma aus Cupertino allerlei Gerätschaften abkaufe – RAM wird definitiv noch bis auf weiteres nicht dazu gehören. Aus welchem unerfindlichen Grund auch immer verlangt Apple astronomisch hohe Preise für den Hauptspeicher ab Werk. 600€ für 16GB Ram? Ernsthaft? Apple??

 

Für deutsche Bundesbürger bietet sich zudem nach wie vor dsp-memory.de als zuverlässiger und günstiger Speicherlieferant neben Amazon an (siehe Links oben). Ich habe meinen Speicher bei Amazon bestellt und vor einem Monat für 150€ den iMac mit 16GB Hauptspeicher ausgestattet.

Um den Hauptspeicher in den iMac einzubauen empfiehlt es sich, zunächst eine Decke oder ein Handtuch am Schreibtisch auszubreiten und den iMac mit dem Bildschirm nach unten dort zu platzieren. Die drei Schrauben der mittig angebrachten RAM-Slots sind schnell gelöst und derart montiert, daß sie auch nach dem Öffnen nicht aus dem Aluminiumplättchen herausfallen. Sehr schlau!

Man löst die Laschen, zieht kontrolliert aber bestimmt an jeder einzelnen um den installierten (in meinem Fall) 2GB Riegel zu entfernen und bestückt alle vier Slots mit je 4GB. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, nur ned hudeln, wie man bei uns sagt 😉

httpvh://www.youtube.com/watch?v=IwUJy5Vmh3o

Inbetriebnahme

Eigentlich verdient der Aufbau eines iMacs keine separate Überschrift und das ist gut so! Denn mehr als den iMac hinzustellen, das Stromkabel anzustecken und je einen Knopf an iMac, Trackpad sowie Tastatur zu drücken, ist nicht zu tun. Der erste Start zieht sich (da in diesem Fall Snow Leopard) dank Apples Willkommensvideo (das irgendwie nur beim allerersten Mac wirklich „interessant“ ist) ein wenig hin. Man gibt Adressdaten, Apple ID und sonstige Informationen in schönen Dialogfeldern ein und schwupps befindet man sich am Schreibtisch und kann arbeiten.

Erster Eindruck

Schnell. Affig-schnell. Dieser iMac ist wohl der beste Mac auf dem ich je arbeitete. Es gibt keine Verzögerungen. Jedes Programm startet fast, als ob es bereits geöffnet wäre. Lediglich die ganz großen Brocken wie Photoshop oder auch Final Cut Pro X brauchen 2-3 Sekunden bis sie bereit sind. Jegliche andere Interaktion mit dem Rechner verläuft ohne Verzögerungen. Das schlimme regenbogenfarbene Bällchen sieht man auf diesem iMac kaum. Für manche Programme, wie Omnifocus, ist der neue iMac sogar ZU schnell (ja, auch das soll’s geben). Lion hat ja die Angewohnheit, offene Programme beim Neustart wiederherzustellen. Das geht auf diesem i7 iMac derart schnell, daß das Programm sich selbst überholt, plötzlich zweimal geöffnet ist und dann natürlich einige Fehlermeldungen ausgibt.

Apple iMac mid 2011

Design & Verarbeitung

Muß man große Worte über das überragende Design des iMacs verlieren? Eigentlich nicht. Dieser Rechner ist seit jeher einer der schönsten und schlichtesten die den Schreibtisch zieren können. Nichts außer das Applelogo unterbricht die geraden Linien, die einfache und edle Formensprache. Von vorne betrachtet besteht der iMac nur aus zwei Elementen. Zunächst die große schwarze Glasplatte unter der sich das brilliante LED beleuchtete TFT Display befindet, darunter ein recht schmaler Aluminiumstreifen mit dem Apple Logo hinter dem sich zudem der Fernbedienungssensor befindet. In der guten alten Zeit lieferte Apple sogar eine Fernbedienung mit. Lang lang ist’s her.

Apple iMac mid 2011

Die Bildschirmunterseite ist von einem Lochblech geziert das man selten bis gar nie zu Gesicht bekommt. Links und rechts unter dem Lochblech beschallen die recht potenten Lautsprecher den geneigten Zuhörer, mittig befindet sich die schon eingangs beschriebene Abdeckung unter der der Hauptspeicher installiert ist.

Die Rückseite ziert mittig ein weiteres mal das Applelogo, diesmal um dort diverse Antennen (WLAN, Bluetooth) unterzubringen, darunter ist der massive Standfuß des iMacs angebracht. Nach wie vor läßt sich der iMac nur in der Neigung, nicht aber in der Höhe verstellen. Aus ergonomischen Gesichtspunkten ist dies leider manchmal suboptimal. In meinem Fall bin ich mit den Möglichkeiten sehr zufrieden.

Von hinten betrachtet finden links die Anschlüsse, mittig dann hinter einer Aussparung im Standfuß den Stromanschluß und rechts den Ein/Ausschalter der eigentlich kaum mal benötigt wird.

Apple iMac mid 2011

Wieder auf der Vorderseite gestaltet sich die linke Seite des iMacs gänzlich nackt, auf der rechten Seite finden wir den Schlitz des DVD Laufwerks sowie jenen des SD-Karten Lesers. Und bitte: Keine SD-Karten ins DVD Laufwerk stecken – die bekommt man nicht mehr so schnell da raus!!! An der Oberseite findet man, wenn man genau hinguckt, das Mikrofon.

Der Standfuß selbst ist, nicht wie bei den damaligen Kunststoffmodellen, nach vorne hin dünner als hinten was ihn viel schlanker und eleganter erscheinen läßt. Alles in allem ein bildschöner Computer der einfach jedes mal auf’s Neue Freude macht, auch wenn man ihn im ausgeschalteten Zustand betrachten sollte.

Apple iMac mid 2011

Aber nicht nur das Design ist ohne Gleichen, auch die Verarbeitung ist gewohnt genial gut. Nichts knarrt, nichts knarzt, alles ist perfekt geformt, Kanten sind gleichmäßig und schön und das Glas des Displays sitzt randlos und perfekt eingepaßt.

Apple iMac mid 2011

Apple iMac mid 2011

Apple iMac mid 2011

Anschlüsse

Der hier beschriebene 27″ iMac weist einen Anschluß mehr auf, als sein kleiner Bruder mit 21″. Er hat nämlich zwei Thunderbolt Anschlüsse anstatt nur einem. Neben Kopfhöreranschluß sowie Audioeingang (beide auch optisch digital) finden sich auf der Rückseite des iMacs 4 USB 2.0 Anschlüsse sowie ein Firewire 800 und zwei Thunderbolt Anschlüsse sowie zuguterletzt ein Ethernet Anschluß. Prinzipiell ist alles da, ich hätte mir aber nach wie vor gewünscht, daß Apple den Kopfhörereingang „erkennbarer“ machen würde. Will man blind Kopfhörer an das Gerät anschließen so sucht man zunächst eine ganze Weile bis der Stecker letztlich im korrekten Anschluß landet.

Apple iMac mid 2011

Bildschirm

Eines Vorneweg: Ich arbeite zwar viel mit Fotos und Videos, muß aber glücklicherweise keine Farbabstimmung oder sonstiges Farbechtes produzieren. 99,9% meiner Fotos werden nicht gedruckt und wenn, dann nur in Form eines Fotobuches vom Urlaub. Der Rest landet, wie z.B. auch die Fotos dieser Review von meinem auf deinem Bildschirm. Internet sei Dank.

Apple iMac mid 2011

Diejenigen die aber z.B. beruflich mit Farbmanagement arbeiten müssen, werden eher nicht zum iMac greifen. Sein hoch glänzendes Display (das mir unglaublich gut gefällt, nicht zuletzt wegen der kräftigen leuchtenden Farben) ist in diesem speziellen Fall eher weniger geeignet. Ich persönlich finde das Display unglaublich schön und hell und die Farben kräftig. Die Hintergrundbeleuchtung ist sehr gleichmäßig, wenngleich man, wenn man z.B. in einem abgedunkelten Raum bei maximaler Helligkeit eine schwarze Fläche anzeigt, bemerkt, daß der Bildschirm an den Rändern teils eine Spur heller als im Zentrum ist. Aber erstens: Wer macht das? Und zweitens: Wer macht das?? Als Heimkinofreak wird wohl längst ein guter Plasma an der Wand hängen. Man muß dazusagen, daß dies schlicht und ergreifend prinzipbedingt ist. Ein vom Rande her beleuchtetes TFT Display ist, was es ist. [Wikipedia-Link]

Apple iMac mid 2011

Ich empfinde das Display des iMacs als das beste Display mit dem ich bislang arbeiten durfte. Es bietet mit 2560×1440 Bildpunkten unglaublich viel Pixelfläche für Applikationen und macht das Arbeiten mit Aperture oder auch Final Cut Pro X einfach zum Traum. Kein Gelbstich, keine Pixelfehler, keine Flecken.

Klang

Zaubern kann Apple hier nicht. Nach unten gerichtete Lautsprecher die zudem in einem Gehäuse von gerade mal 2-3cm Tiefe Platz finden müssen, können keine Orchestrale Lautstärke und auch kein Dolby Digital 5.1 Klangbild entwickeln. Aber: Die Lautsprecher klingen überraschend gut! Will ich wirklich laut Musik hören, gehe ich in’s Wohnzimmer und werfe den großen Receiver an. Für den Alltagsgebrauch, beim Schreiben dieses Artikels z.B. mit Internetradio über Radium reichen die eingebauten Lautsprecher aber vollkommen aus. Sie produzieren einen klaren Klang mit durchaus auch vorhandenem Bass. Ich war ehrlich gesagt vom guten Klang des 27″ iMacs überrascht und habe mein (uraltes) Logitech Lautsprechersystem der Verwertung überantwortet.

Geschwindigkeit

Wie bereits erwähnt – überragend. Neustart bis zum Loginscreen: Ca. 12-15 Sekunden. Programmstart fast ohne Verzögerungen. Sowohl unter Lion als auch unter Snow Leopard. Lion wirkt oftmals eine Spur langsamer als Snowleopard, da viele neue Animationen, viel mehr „Eyecandy“ an anderen Stellen hinzugefügt wurde. Weil ein Bild und natürlich ein Video mehr sagt als tausend Worte – here you go 😉

Vergleich mbp late2008

Der 2011er iMac ist etwa 3,56mal so schnell (insgesamt) wie ein 2008er MacBook Pro.

Vergleich imac late2009

Verglichen mit einem 2009er iMac in Basisausstattung (3GHz Core 2 Duo, 4GB Ram) ist er 3mal so schnell.

httpvh://www.youtube.com/watch?v=1ZeMKvxgTPI

Noch ein paar Zeilen zur verbauten SSD. Apple verwendet ein spezielles SSD Laufwerk das sich nur „Apple SSD“ nennt. Während dieses Laufwerk zwar, verglichen mit konventionellen Festplatten einen äußerst großen Geschwindigkeitsschub bietet, ist rein am Papier die gebotene Leistung von ca. 195MB/s lesen und 185MB/s schreiben weit hinter ähnlichen marktüblichen Platten anzusiedeln. Eine OCZ Agility 2 bietet z.B. weit jenseits von 250MB/s sowohl beim Lesen und Schreiben und kostet fast 200€ weniger (die SSD Option kostet 500€ aktuell). Sollte jemand selbst eine SSD (zusätzlich zur regulären Festplatte) in dieses iMac Modell erfolgreich verbaut haben, so würde ich mich über ein eMail dazu freuen. Aktuell scheint jedenfalls die von Apple gebotene Lösung, speziell hinsichtlich des Garantieanspruchs, die teurere aber bessere zu sein.

Betriebsgeräusch

Hier der einzigste Negative Punkt: Ich entschied mich ja für die Variante des 27″ iMacs mit SSD + 2TB HDD. Leider verbaut Apple hier (zumindest im konkreten Fall) eine 2TB Festplatte von Hitachi die ein deutlich wahrnehmbares Laufgeräusch aufweist, während die eigentlichen Festplattenzugriffe fast unhörbar sind.

In jenen Phasen, in denen diese interne 2TB Festplatte sich im Ruhezustand befindet, ist der iMac nahezu unhörbar. Die Lüfter drehen angenehm leise und sind bei normalem Arbeits- bzw. Hörabstand (für mich) nicht hörbar.

Apple iMac mid 2011

Wird der iMac gefordert, z.B. beim Rendern eines Videos, so sind die Lüfter zwar hörbar, produzieren aber ein für die Ohren (meine jedenfalls) wesentlich angenehmeres Rauschen als es die Lüfter des 2008er MacBook Pros taten.

Wer extrem empfindlich gegenüber Betriebsgeräuschen ist, der muß sich, wohl oder übel, für das Modell ohne konventionelle Festplatte entscheiden. Ich gebe aber zu bedenken, daß Externe Festplatten teils auch wesentlich lauter als die interne des iMac sind und mein Drobo ebenfalls eine wesentlich höhere Lautstärke an den Tag legt, als es der iMac tut!

Ärgerlicher ist da eher der Fakt, daß Apple in dieser Modellreihe spezielle Festplatten verbaut. Will man z.B. eine zu laute Platte gegen eine extraleise tauschen, so würden die Kabel nicht passen bzw. führt Apple über die Anschlußkabel der Festplatte auch Informationen zu ihrer Betriebstemperatur zur Hauptplatine. Würde eine Festplatte verwendet werden, die dies nicht unterstützt, so würde der Lüfter des iMacs ständig mit Maximalgeschwindigkeit laufen.

Fazit

Dieser 27″ iMac ist ohne Zweifel der beste Mac den ich bislang hatte. Aber ist nicht immer jeder neue Mac der Beste, den man je hatte? Vermutlich. Bezeichnend finde ich aber an Apple, daß bislang jedes Gerät, das ich angeschafft habe, seinen Vorgänger übertroffen hat. Nicht nur in puncto Geschwindigkeit. Auch teilweise was die Verarbeitungsqualität betrifft. War damals der Schritt vom normalen Alu-Gehäuse zu Unibody ein Quantensprung, so ist es nun die unglaublich hohe Geschwindigkeit dieses Geräts die aus der Kombination der schnellen i7 CPU mit 3,4GHz, dem üppigen Hauptspeicher von 16GB sowie der SSD resultiert. Selbst wenn FCPX im Hintergrund ein Video rendert merkt man bei alltäglichen Arbeiten am Rechner davon einfach nichts. All die Verzögerungen die früher am „alten“ MacBook Pro ein weiterarbeiten während gewisser Tätigkeiten unmöglich machten, gehören mit diesem Gerät der Vergangenheit an. Daß auch ein i7 Windows Rechner ohne Zweifel eine hohe Geschwindigkeit bieten dürfte, bezweifle ich nicht. Aber MacOS X ist dann doch wieder etwas anderes ;-)!

Wer einen kraftvollen leisen Rechner mit außerordentlich brilliantem Display möchte und auch für die nächsten 2-3 Jahre genug Leistung „unter der Haube“ haben will, wird diesen iMac lieben; speziell jene, die mit großen und vielen RAW Fotos aus digitalen Spiegelreflexkameras zu tun haben oder jene die sich mit HD Video beschäftigen – und natürlich nicht auf einen farbechten Arbeitsablauf angewiesen sind.

Wer hingegen nur „Büroarbeiten“ mit dem Rechner erledigt, wird auch mit 4GB Ram und einer i5 CPU das Auslangen finden.

Und noch kurz zum Grafik-RAM

Ich habe den Rechner mit 2GB Grafikspeicher ausstatten lassen. Aktuell bringt das relativ wenig. Die Entwicklung von Lion und der zugehörigen Software zielt allerdings zunehmend darauf ab, Rechenaufgaben auch auf der Grafikkarte rechnen zu lassen. Ein wenig mehr Grafikspeicher kann deshalb nicht schaden – ich bin aber weder Programmierer noch Experte was die zugrundeliegenden Techniken angeht. Aber wer weiß, vielleicht kommt ja auch eine neue Version von Sim City irgendwann mal raus die das dann nutzt – und DANN bin ich gewappnet! 😉

Pro & Contra

+ großes helles Display

+ hohe Auflösung (2560×1440)

+ leises gesamtes Betriebsgeräusch

+ Firewire & 2 Thunderbolt-Schnittstellen

+ enorm hohe Arbeitsgeschwindigkeit

– Interne Festplatte leider „relativ“ laut

– Nachrüstbarkeit mit SSD nur bedingt möglich, wenn nicht beim Kauf dazubestellt

– Aufrüstung von RAM und SSD müssen mit astronomisch hohen Preisen bezahlt werden

– Geschwindigkeit der verbauten SSD entspricht nicht dem Preis (aber man merkt das nicht ;-))