fuelband-mainMit der Fitness ist es ja so eine Sache. Erstens ist sie für die meisten von uns ein relativ „dehnbarer“ Begriff von „drei Stufen und ich schnaufe noch nicht – top fit“ bis hin zu „verdammt, die eigene Bestzeit vom Halbmarathon wieder nicht unterboten – schlechter Fitnesszustand“.

Auf eines jedoch können wir uns wohl einigen, gerade Menschen die viel hinter dem Schreibtisch sitzen haben eher Tendenzen „weniger“ für ihre Fitness zu tun, als jene, die tagtäglich auf den Beinen sind und von A nach B flitzen; zu Fuß, versteht sich.

Das Nike+ Fuelband will motivieren. Es will seinen Besitzer daran erinnern, vielleicht doch hie und da Treppe anstatt des Fahrstuhls zu verwenden und den kleinen Einkauf doch zu Fuß zu erledigen anstatt mit dem Auto zu fahren.

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Funktioniert das? Wenn ja, wie? Ist das Fuelband zuverlässiger Motivator oder doch eher ein überteuertes Spielzeug das bald in die Ecke fliegt? Finden wir’s heraus!

Verpackung & Lieferumfang

Das Fuelband kommt in einer schicken recht kompakten Verpackung daher. Auf der Front sehen wir das Gadget groß abgebildet, die Rückseite gibt Auskunft über Sinn und Zweck des Produkts. Im Inneren finden wir neben dem eigentlichen Fuelband eine Erweiterungsstück mit 16mm Länge um es etwas weiter zu machen, ein 8mm Erweiterungsstück ist bei Auslieferung bereits installiert. Weiters gibt’s natürlich ein USB Kabel und ein Füßchen aus Kunststoff, welches das Kabel auch gleich zum Dock umfunktioniert. Schließlich finden wir noch ein „Werkzeug“ um diese Erweiterungsstückchen bei bedarf zu entriegeln und so die Länge des Bandes anzupassen.

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Im Test die Größe M/XL, darunter gibt’s das Fuelband in Small und darüber noch in XXL. M dürfte aber für die meisten Menschen ausreichen. Nike bietet zudem auf der Homepage eine Hilfe um die optimale Größe des Fuelbands vor dem Kauf herauszufinden.

Inbetriebnahme

Nun, hier kommen wir leider zu einem, wie ich meine, großen Nachteil: Wie schon früher bei iPhones ist das Fuelband direkt aus der Verpackung heraus leider relativ nutzlos. Weder ist der Akku voll geladen, noch kann man gleich loslegen.

Fuelband am MacBook

Zunächst muß, wie auch im beiliegenden Booklet vermerkt, die zugehörige Software auf den Mac oder PC geladen werden (Nike+ Connect heißt sie). Ist diese installiert, kann das Fuelband mit dem Rechner verbunden werden. Nun wird man Schritt für Schritt durch die Einrichtung geleitet. Damit die verbrauchten Kalorien oder Fuelpunkte und natürlich auch Schritte korrekt gezählt werden, muß dem Fuelband gesagt werden, ob sein Träger Mann oder Frau ist und es müssen natürlich auch noch Angaben zu Alter, Größe und Gewicht gemacht werden.

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Zuletzt wird noch festgelegt ob man das Fuelband rechts oder links trägt und man kann sich das erste Ziel setzen. 2000, 3000 oder 5000 Fuelpoints können hier anfangs mal gewählt werden. 2000 sind SEHR einfach zu erreichen, sofern man nicht nur am Sofa gammelt, 3000 mit etwas Sport ebenfalls sehr einfach. 5000 Punkte bedürften aber schon eines sehr aktiven Tages. Also besser mal mit 2000 starten.

Ist das Band voll aufgeladen (und das Setup lässt sich NUR abschließen, wenn der Akku vollen Füllstand meldet) kann’s losgehen. Band anlegen, drauf lassen und sich über gesammelte Punkte freuen.

Videoreview

Design

Auch hier gilt: Gusto und Geschmäcker sind verschieden. Mir persönlich gefällt das Fuelband ausgesprochen gut. Hier wurde die schwarze Version getestet, es stünden aber auch eine weiße und eine transparent graue Version zur Auswahl. Die LEDs kommen, wie ich finde, bei der schwarzen Version am besten zur Geltung.

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Grundsätzlich sieht das Fuelband wie ein relativ dicker schwarzer Gummiring aus. Mittig auf der Unterseite finden wir den silbernen Verschluß der aus Metall gefertigt ist; in ihm steckt auch der USB Stecker, den man aber recht selten benötigt, sofern man mit dem iPhone synchronisiert.

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An Bedienelementen gibt es nur einen Knopf der für alle Funktionen verwendet wird. Einerseits schaltet er die Anzeige zwischen „Fuel“, „Kalorien“, „Schritten“ und der Uhrzeit um, andererseits kann damit sowohl die Bluetooth-Kopplung als auch ein Reset angestoßen werden.

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Direkt neben der Taste finden wir einerseits 20 farbige LEDs die über den „Fuel-Füllstand“ mit einem schönen Farbverlauf von rot nach grün informieren. Diese 20 LEDs werden von weiteren 100 weissen LEDs begleitet die den eigentlichen Fuelpunktestand, Schritte, Kalorien oder die Uhrzeit anzeigen. Das ganze sieht ausgesprochen gut aus und verleitet ungemein viel öfter als notwendig die Taste zu drücken.

Funktion

Grundsätzlich ist das Fuelband nichts anderes als ein Beschleunigungsmesser (Accelerometer). Es mißt einfach die Bewegungen der betreffenden Hand und versucht daraus die Aktivität zu errechnen. Dabei ist es erstaunlich genau und erkennt sehr wohl wann man sich tatsächlich bewegt und wann man nur Texte tippt oder sich am Sofa räkelt.

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Natürlich „könnte“ das Fuelband einfach getäuscht werden, man müsste es vermutlich nur schütteln. Aber wer dies tut hat den Sinn nicht erkannt. Das Fuelband will nicht wissenschaftlich Bewegungsabläufe analysieren oder Doktor spielen. Es dient einfach dazu, den inneren Schweinehund ab und an zu überlisten in dem es aufzeigt, dass man sich den ganzen Tag über kaum bewegt hat. Also, bei mir funktioniert’s!

Die Nike+ Fuelband App

Nun, ein derartiges Gadget ständig an den Computer stöpseln zu müssen, wäre langweilig. Deshalb gibt’s passend zum Fuelband auch eine App. Leider hat Nike es bislang verabsäumt, die App auch in Deutsch anzubieten, sie ist aktuell in Englisch verfügbar.

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Einmal über Bluetooth mit dem iPhone gepaart reicht ein etwas längerer Druck auf den Taster und schon verbindet sich das Fuelband mit dem iPhone. Ist die App geöffnet, so wird der Punktestand synchronisiert und auch gleich zum bei der Installation eingerichteten Nike+ Konto übertragen.

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Die App funktioniert dabei zuverlässig und ist ausgesprochen schön und übersichtlich gestaltet. Auf Wunsch können zudem kleinere Einstellungen am Fuelband vorgenommen werden, auch der Akku Ladezustand, den das Armband sonst nicht preisgibt, kann über die App abgerufen werden. Im Test hielt das Fuelband mindestens vier Tage mit einer Akkuladung durch.

Gut gelöst an der App ist vor allem der gute Überblick, der geboten wird. So kann nicht nur der aktuelle Punktestand sondern auch der wöchentliche Punktestand abgerufen werden. Hat man Freunde beim Nike+ Konto hinzugefügt, so kann man sich auch gleich mit ihnen messen. Ebenfalls sehr motivierend, sofern man nicht zu viele Profisportler zum eigenen Freundeskreis zählt ;-).

Motivation

Wie ich schon erwähnt habe – bei der gesamten Geschichte rund um Fuelpoints (die man ja auch über die Nike+ Running App sammeln kann) um Motivation. Motivation und Darstellung der Ergebnisse. Es geht darum das Training oder den Tagesverlauf in ansprechende und mehr oder minder aussagekräftige Zahlen und Diagramme zu packen. Natürlich wird dies nicht für alle funktionieren. Denn, wer keine Lust hat, sich Diagramme anzusehen und wer obendrein vielleicht keine Lust hat Punkten nachzujagen, der wird auch keinen Drang verspüren, Punkte mit dem Fuelband zu sammeln. Jeder, der überlegt, sich dieses Gadget zuzulegen, sollte vorher mit sich selbst prüfen, ob ihm diese Art von Motivation wichtig ist und er sie „will“.

Nachteile

Wirkliche Nachteile konnten wir nicht verbuchen, mal vom hohen Preis von 139EUR abgesehen. Das Fuelband tut ansonsten was es soll. Man könnte sich wünschen, dass es wirklich Wasserdicht wäre, also auch zum Schwimmen eingesetzt werden könnte. Dies ist in der aktuellen Version nicht der Fall. Duschen sollte aber problemlos möglich sein.

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Ein etwas seltsamer Vorfall hat sich (einmalig) aber eingestellt. Gleich nach dem Aufstehen, das Fuelband war zum Laden in seinem „Dock“, sprang offensichtlich ein kleiner Funke durch eine Fließ-Decke über. Schwups zeigte das Fuelband vehement anstatt 0 Fuelpoints für diesen Tag gleich 800 an. Diese Differenz zog sich bis zum Abend hin. Am nächsten Tag war alles wieder wie gehabt… Dies lässt vermuten, dass das Fuelband empfindlich auf statische Elektrizität sein könnte…

Tip – Wie kaufen in Österreich?

Wer auf die österreichische Nike Seite geht und den Shop besucht wird feststellen, dass das Fuelband durch Abwesenheit glänzt. Das Problem kann aber umschifft werden. Nunächst legt man ganz normal seinen Account an und hinterlegt Rechnungs- und Lieferadresse.

Nun wechselt man ganz unten links das Land auf Großbritannien, sucht nach dem Fuelband, legt das gewünschte Modell in den Einkaufswagen und wechselt wieder zurück auf die österreichische Seite. Nun kann der Kauf ganz normal abgeschlossen werden.

Fazit

Wer auf diese Art der Motivation anspricht findet mit dem Fuelband eine hervorragende Motivationshilfe. Es tut was es soll, ist schick, leicht und kompakt und stört im täglichen Gebrauch nicht. Wer sich vom hohen Preis nicht abschrecken lässt erhält einen schicken Activitytracker mit perfekter Integration in die Nike+ Dienste. Ich würd’s wieder kaufen.