Wer des öfteren den „Read It Later“ Knopf rechts oben hier in jedem Artikel nutzt, hat bereits Bekanntschaft mit meinem favorisierten „Später-lesen-Service“ gemacht. „Später lesen“ trifft’s für Pocket aber nur bedingt, denn Pocket kann viel mehr. Pocket lässt sich vielmehr als „Lagerstelle“ für Inhalte verschiedener Art nutzen. So können die in Pocket gespeicherten Inhalte bequem nach Videos oder auch Videos, Artikeln und auch Bildern sortiert dargestellt werden. Sehr praktisch, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, nicht die YouTube Wiedergabelisten nutzen will. Aus dem Grund haben wir uns Pocket genauer angesehen.

Interface

Pocket kommt als rundherum gelungene Mac App kostenlos in den Mac Appstore. Das Layout ist alt bekannt. Links eine Liste der Artikel, rechts im Fenster der Bereich, in dem die Inhalte angezeigt werden. Glücklicherweise wurde auf eine zu gestauchte Ansicht der gespeicherten Artikel verzichtet und so gestaltet sich das Interface luftig und aufgeräumt.

Besonders schön an Pocket ist auch, dass z.B. gespeicherte YouTube Videos durch Video-Thumbnails angezeigt werden. Seltsamerweise konnten die Videos in unserem Test aber nicht im Vollbild dargestellt werden.

Die App bedient sich weiters stark der iOS Designsprache, entsprechend finden wir vielfach die bekannten Popover-Einblendungen um z.B. zwischen Artikeln, Favoriten oder dem Archiv umzuschalten oder auch um die Inhalte zu filtern oder zu teilen.

Pockets Interface ist einfach schön und vor allem auch einfach und ohne Rätsel zu bedienen. So muss das sein!

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Funktionen

Pocket für Mac bietet einige auch aus den iOS Versionen bekannten Optionen andere fehlen allerdings noch. Die iOS Versionen bietet vielfältigere Optionen zum Teilen von Inhalten beispielsweise. Am Mac stehen nur Email, Twitter, Facebook, Buffer und Evernote zur Verfügung. Das ist etwas mager, und anpassen kann man das Share-Menü leider derzeit auch nicht. Auch wenig verständlich für mich, warum nicht die eingebauten Schnittstellen von OSX angesprochen werden und stattdessen die App separat von Twitter und Facebook autorisiert werden muss. Aber das sind Kleinigkeiten, die relativ wenige Nutzer für’s Erste stören dürften.

Artikel können natürlich auch als Favoriten markiert werden und auch mit Tags versehen werden. Gerade bei etwas umfangreicheren Sammlungen an Artikeln kann sich letzteres als ausgesprochen hilfreich erweisen!

Artikeldarstellung

Pocket setzt ähnliche Techniken wie auch z.B. Instapaper ein, um Artikel von diversen Websites von „Ballast“ zu entledigen und nur noch den Textinhalt darzustellen. Entsprechend fallen Werbungen (und leider manchmal auch Bilder) aus den Artikeln raus. Auch Galerien, die manchmal eingebettet sind, schaffen es eher selten in die Pocket Ansicht. Allerdings kann jederzeit mit einem Mausklick die Originalversion des Artikels geladen werden ohne erst den Webbrowser bemühen zu müssen. Sehr fein!

Generell leistet die Engine von Pocket gute Arbeit und in 90% der Fälle werden Artikel gut und vor allem sehr lesefreundlich umgewandelt und dargestellt. Pocket hat sich sowohl auf dem iPhone 4, 4S und 5 als auch auf dem iPad bewährt und hier mittlerweile Instapaper (das stärker auf Textdarstellungen und kaum multimedial aufgestellt ist) abgelöst.

Inhalte speichern

Inhalte können auf verschiedene Art und Weise zu Pocket transferiert werden. Einerseits bietet sich das Bookmarklet für den Browser an, andererseits aber natürlich auch dezidierte Extensions für z.B. Apples Safari oder Googles Chrome. Ein Klick genügt fortan um einen Artikel oder auch ein Youtube Video oder ein Bild in Pocket zu speichern und „später zu lesen“ oder eben anzusehen. Anfangs erscheint dieser Ablauf nicht für jeden Verständlich. Für mich aber z.B. der jeden Tag viele hunderte von Nachrichtenmeldungen durcharbeitet stellt Pocket nach Mr. Reader die zweite Leseebene dar. Was nicht im Schnellverfahren direkt aus dem RSS Feed konsumiert wird, wird für das entspannte ausführliche spätere Lesen in Pocket gespeichert.

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Verbesserungen möglich?

Klar. Wenngleich wir auf sehr hohem Niveau motzen ;-). Ich würde mir eine zuverlässige Vollbild-Videowiedergabe wünschen und ein konfigurierbares und vor allem umfangreicheres Teilen-Menü. Außerdem ist es, wie schon erwähnt, für mich nicht verständlich, weshalb Pocket am Mac ein separates Login für Twitter und Facebook fordert, wo dies doch mittlerweile direkt in OSX integriert ist.

Fazit

Pocket ist für mich klarer Favorit unter allen „später lesen“ Services. Es hilft mir, Ordnung zu halten und Inhalte schnell wieder zu finden. Vor allem aber bietet Pocket die Möglichkeit, auch Videos und Bilder zur späteren Betrachtung abzuspeichern. Als gratis App ist Pocket ein klarer „no-brainer“. Zuschlagen!

Pocket für iOS

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