nukiSmartLocks – da haben wir es vielfach schon mal mit einer Grundsatzfrage zu tun: Weshalb etwas elektrifizieren und vielleicht sogar mit dem Internet verbinden, wo die selbe Aufgabe doch auch von einem Schlüssel so ganz ohne „Technik“ übernommen werden kann?

Nun, um Freunden oder auch der Reinigungskraft Zugang zu gewähren, ohne die teuren Sicherheitsschlüssel außer Haus geben zu müssen. Nur so als ein Beispiel. Und natürlich wegen des Komforts. Nuki will diese Aufgaben lösen – ob es hier, wie vom Hersteller beworben, brilliert, sehen wir uns nun an.

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Verpackung & Lieferumfang

Der Erstkontakt ist ja die Verpackung mit jedem Produkt. Hier überzeugt Nuki schon mal sehr gut. Dunkler hochwertiger Karton, schlichte Bildsprache. Super! Im Inneren finden wir viel Schaumstoff um Nuki sicher an den neuen Besitzer zu bringen. Das ginge zwar noch umweltfreundlicher, ist aber zum Schutz des Produktes OK.

Im Lieferumfang befinden sich, neben Nuki, zwei Montageplatten, eine, um das Schloss über dem Schließzylinder festzukleben und eine, um das Schloss am Schließzylinder festzuklemmen. Die Batterien (4x AA) waren vorinstalliert. Ein Booklet zur Installation finden wir ebenfalls in der Verpackung – alles dabei, was man braucht.

Installation & Inbetriebnahme

Kinderleicht. In meinem Fall steht der Schließzylinder nicht aus der Abdeckplatte der Türe hervor. Hier muss also die Montageplatte zum Kleben verwendet werden. Stünde der Schließzylinder mindestens 3mm hervor, so könnte die Platte mit zwei Wurmschrauben direkt angeklemmt werden. Ich hatte zunächst Bedenken, dass eventuell die Verklebung nicht stark genug halten würde – diese stellten sich aber als ungerechtfertigt heraus – Nuki hält bombig. Nach mehreren Wochen keinerlei Lockerung.

Zunächst habe ich die Fläche, auf die geklebt wurde gründlich mit Alkohol gereinigt, danach die Platte aufgesetzt. Einfach um den sich drehenden Teil des Zylinders herum zentrieren, dann funktioniert das spielend.

Nun den Schlüssel gerade und komplett ins Schloss stecken, Nuki darüber „stülpen“ und auf der Montageplatte einrasten lassen; das war’s auch schon. Zack – installiert.

Um das SmartLock nun in Betrieb zu nehmen muss lediglich die Nuki App geladen werden, natürlich steht selbige sowohl für iOS als auch für Android zur Verfügung.

‎Nuki Smart Lock
‎Nuki Smart Lock
Preis: Kostenlos
Nuki Smart Lock
Nuki Smart Lock
Preis: Kostenlos

Startet man die App ohne bereits verbundenes Nuki so wird man sofort danach gefragt, ob man sein Nuki einrichten will. Aber sicher doch! Der nun folgende Prozess ist ultra einfach, schnell und mit Bildern absolut einfach für jeden abzuschließen.

Die Gesamte Installation von Nuki dauerte in meinem Fall maximal fünf Minuten. Vorbildlich!!

Softwareaktualisierung

 

Design & Qualitätsanmutung

Nuki ist schick und ich bin froh, dass der Hersteller, der ja das Projekt über Kickstarter vor einer ganzen Weile finanzierte, das Design noch recht spät im Entwicklungsprozess, geändert hat. Ursprünglich sah Nuki nämlich eher der derzeitigen Bridge ähnlich denn dem hochwertigen aktuellen Smartlock! Notiz am Rande: Eigentlich hätte „Nuki“ ja „Noki“ heißen sollen, das passte aber Nokia nicht. Wie kleinlich…

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Wir finden eine schwarze Box die oben von einem runden Aluminiumteil abgeschlossen wird. Dieses runde Teil dient zeitgleich als „Knauf“ um auch bei technischen Gebrechen, schwacher Batterie oder einfach nur weil man es will, die Tür von Hand auf- und zusperren zu können. Nuki erkennt das dann natürlich und zeigt den jeweiligen Status (auf- oder zugesperrt) durch seinen Leuchtring an.

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Der „Knauf“, also jener Teil der sich bei automatischen Sperrvorgängen dreht bzw. zum manuellen Sperren verwendet wird, hat ein leichtes Spiel. Hier könnte der Hersteller noch ein klein bisschen nachbessern. Ansonsten fühlt sich Nuki wunderbar hochwertig an und der Leuchtring wirkt schon sehr schick im Betrieb. Auch, dass bei unversperrter Tür das obere Segment des Leuchtringes regelmäßig blinkt, sieht nicht nur gut aus sondern trägt auch zur Sicherheit bei um die Tür nicht ungewollt unversperrt zu lassen.

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An der Unterseite der schwarzen Box finden wir die Batterieklappe. Und hier zeigt sich erneut, dass der Hersteller mitgedacht hat. Entriegelt man nämlich die Batterieklappe, so hat man nicht etwa vier einzelne Batterien in der Hand, sondern ein Kunststoffteil, welches die Batterien geordnet aufnimmt. Vier AA Zellen benötigt Nuki zum Betrieb. In diesem Batteriefach finden wir übrigens auch einen gelben Druckknopf über den man Nuki entriegeln und wieder von der Tür entfernen kann.

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Was mich zwar persönlich überhaupt nicht stört – aber viele Freunde und bekannte angemerkt haben: Die Geräusche, welche Nuki im Betrieb von sich gibt, sind nicht wirklich „schön“ oder „vertrauenerweckend“. Zwischen „abgewürgter Bohrmaschine“ oder „Zahnbürste“ waren da diverse Wortmeldungen zu hören. Tatsächlich könnte der Hersteller hier sicherlich noch ein bisschen nachbessern, Stichwort „Soundtuning“. Sofern es aber funktioniert ist es ja kein Thema – man darf einfach nicht vergessen, dass das das erste Produkt von Nuki ist – und es funktioniert wunderbar. Unten bei den Videos könnt ihr euch selbst eure Meinung zum Betriebsgeräusch bilden 😉

App

Die Nuki App ist so eine Sache. Sie ist sehr dunkel gestaltet. Persönlich hätte ich mir das etwas freundlicher aufbereitet gewünscht. Dann andererseits interagiert man mit der App selbst relativ wenig. Schließlich soll Nuki ja erkennen, wenn man den Bereich um sein Haus bzw. die Wohnung betritt und entsprechend die Tür in dem Moment bereits öffnen, wenn man davor steht. Das geht sogar so weit, dass man einstellen kann, dass Nuki nach dem Eintreten (die Zeitspanne zwischen entsperren/öffnen und zusperren ist derzeit fix vorgegeben) automatisch wieder zusperrt. Sehr fein.

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Tippt man Nuki in der App an, so erhält man Optionen wie „aufsperren“, „zusperren“, „Tür öffnen“ oder „Lock’n’go“. Natürlich kann man so auch die Einstellungen des SmartLocks aufrufen. Wichtig hier: NUR so gelangt man zu den Einstellungen des jeweiligen Schlosses, nicht über die App Einstellungen selbst. Hier würden ein paar „Abkürzungen“ innerhalb der App das Verständnis noch vereinfachen. Letztlich ist das aber natürlich Gewöhnungssache und, sobald Nuki mal an die persönlichen Vorlieben angepasst ist, nebensächlich, denn dann wird man die Einstellungen nur sehr selten noch aufrufen.

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Je Schloss finden wir die Punkte „Administration“, „Benutzer verwalten“ und das „Protokoll“ sowie Dinge wie den Namen des Schlosses, den Verbindungsstatus oder auch ob das jeweilige Schloss ein Favorit ist und die Tür beim Annähern bereits aufgesperrt werden soll. Intelligente Algorithmen vermeiden natürlich, dass das Schloss fälschlicherweise die Tür öffnet, wenn jemand der bereits zu Hause ist, daran vorbeigeht 😉 Bei meinem Test gab es keine einzige „Fehlöffnung“. Einmal war ich zu ungeduldig und habe die Tür über die App geöffnet, kurz nach dem Eintreten öffnete dann Auto-Unlock die Tür. Das sollte aber mit der aktuellen Nuki-Firmware 1.1.0 unterbunden sein.

Es ist zu Empfehlen, SOFORT (!) nach Erstinstallation eine „Admin PIN“ zu vergeben, denn sonst können ALLE Nutzer das Schloss umprogrammieren! Hier muss der Hersteller noch dringend nachbessern; entweder muss die PIN zwingend notwendig sein, oder bei der Anlage von neuen Nutzer selbige als „nicht Admins“ deklariert werden. Die Nuki App selbst weist aber darauf hin, eine ADMIN-Pin zu vergeben, sollte keine vorhanden sein und ein weiterer Nutzer eingeladen werden. Selbsterklärend übrigens, dass man das Schloss nur mit Bluetooth oder Bridge-Verbindung konfigurieren kann. Schön fände ich es noch, wenn Schloß-Administratoren zusätzlich zur PIN auch TouchID verwenden könnten. Zwar wendet die App bei bekannter und auf Wunsch des Nutzers gespeicherter ADMIN-PIN diese automatisch an, ohne dass man sie immer eingeben muss, TouchID wäre aber einfach noch ein zusätzliches Sicherheitsfeature, das perfekt zu Nuki passen würde.

Was auch nett gelöst ist sind die „Wischgesten“ und Automatismen. So kann z.B. festgelegt werden, ob beim „Auto Unlock“ z.B. gleich nachher wieder versperrt wird, oder eben nicht und ob beim Wischen „über“ das jeweilige Schloss z.B. nach links „intelligent“ eine Aktion ausgeführt wird (bei unversperrter Tür wird versperrt, bei versperrter entsperrt) oder ob z.B. der Wisch nach rechts „immer“ die Tür öffnen soll. Sehr praktisch!

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Hier auch noch die Anmerkung, dass Nuki sowohl mit Türen, die einen Drücker auf der Außenseite aufweisen, zurecht kommt, wie auch mit jenen, die einen Knauf haben. Bei letzteren wird brav die Falle gezogen und so die Tür geöffnet, das muss während der Installation nur einmal angegeben werden. Natürlich kann diese Einstellung auch jederzeit wieder geändert werden.

Bridge

Die Nuki Bridge ist ein praktisches Zusatzgerät, welches in einem Abstand von bis zu 5 Metern von Nuki in eine Steckdose gesteckt wird und fortan die Verbindung zwischen Nuki und dem Internet aufbaut. So ist eine komplette Fernsteuerung möglich und dem Kumpel der zum Blumengießen im Urlaub vor der Haustüre steht kann selbige so bequem vom Strand auf Teneriffa die Haustüre geöffnet werden.

Die Installation und Inbetriebnahme der Bridge ist genau so einfach und geradlinig wie auch von Nuki selbst. Bridge anstecken, die Nuki App starten und das Pairing der neuen Bridge anstoßen. Nachdem man sowohl auf Nuki als auch auf der Bridge die zentrale Taste gedrückt hatte, verständigen sich beide Geräte untereinander und stellen die Verbindung her.

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Schön visualisiert ist auch die Darstellung des Verbindungsstatus in der Nuki App – so können etwaige Kommunikationsprobleme einfach entdeckt und gelöst werden.

Einziges echtes Manko der 99€ teuren Bridge: Sie ist nicht Homekit tauglich, Nuki selbst leider auch nicht. Gerade hier fände ich es toll, wenn ich vom Sofa aus „Hey Siri, sperre die Haustüre auf“ rufen könnte und sofort Nuki die Haustüre entsperrt. Ggf. wird eine Homekittaugliche Bridge etwas später nachzubestellen sein. Frühe Käufer schauen aber leider erstmal durch die Finger.

Im täglichen Betrieb

Nach mehreren Wochen des Testens hat sich Nuki bei mir bewährt, gute Batterien vorausgesetzt (hier empfehle ich z.B. Varta max tech Mignon) hat man lange viel Freude an Nuki. Sperren, egal ob über die App oder die Taste, funktioniert einwandfrei, allerdings muss natürlich angemerkt werden, dass das Schloss und auch die App sich in einem sehr frühen Stadium befinden und bei mir z.B. das Sperren erst nach einem Softwareupdate auf eine Beta-Firmware (mittlerweile die finale FW 1.1.0) des Schlosses einwandfrei funktionierte.

Abgesehen also von dieser Thematik ist auf Nuki verlass. Der Hersteller hat auch schon vor meiner Installation der Beta-Firmware ein Firmware Update aufgespielt, welches den Sperrprozess merklich beschleunigte. Nun muss noch „Auto Unlock“ etwas flotter werden, denn diese Funktion nutzt natürlich nur dann, wenn die Tür unmittelbar dann geöffnet wird, wenn man vor ihr eintrifft und man nicht 20 Sekunden warten muss. Momentan muss man sich leider eher noch auf eine merkliche Wartezeit einstellen da die Tür ja nur dann geöffnet werden darf, wenn eine Bluetooth-Verbindung zwischen Smartlock und Telefon hergestellt wurde.

Aber um auf die eingangs erwähnte Frage zurück zu kommen – wozu brauche ich das eigentlich?

  • Am Wochenende war Stephan zu Besuch; flux ein Einladecode versandt und schon konnte er das Haus trotz meines Hinterteils am Sofa betreten.
  • Selbiges gilt, wenn ein Freund während des Urlaubs zum Blumengießen vor der Türe steht und seinen Schlüssel vergessen hat. Mit Bridge kann dann sogar aus dem Liegestuhl von Teneriffa aus aufgesperrt werden.
  • Nachträgliches Zusperren, wenn man’s mal eilig hatte am Morgen ist dann natürlich ebenfalls möglich.
  • Und dank des „Protokolls“, welches Nuki speichert, können bei Familien die Eltern auch sehen, wann die Kids nach Hause kamen, sofern sie mit dem Smartphine die Tür entsperrten.
  • Kein lästiges Gescheppere des Schlüsselbandes beim Laufen, hat man das Handy dabei, hat man den Schlüssel dabei.

Nuki hat natürlich auch eine Taste zur Steuerung. Diese befindet sich mittig im Leuchtring. Ist die Tür versperrt und man betätigt die Taste, so wird aufgesperrt, umgekehrt wird zugesperrt, sollte die Türe nicht versperrt sein.

Nerd Stuff

Auch Stephan setzt Nuki ein und hierzu bereiten wir einen separaten Artikel für euch auf, bei dem es speziell um den „nerdigen“ Part geht. APIs und Webhooks, Fernsteuerung und Automatisierung usw. Es wird noch ein bisschen dauern, aber haltet die Augen offen 🙂

Unterschiede zur Konkurrenz

Danalock

Danalock bietet ein auf den ersten Blick sehr ähnliches Smartes Türschloss an. Zunächst ist der Preis von Dana etwas günstiger (199EUR VS 229EUR) und es gibt sogar eine Z-Wave kompatible Variante, welche die Heimautomatisierung natürlich erheblich erleichtert, auch IFTTT ist bei Dana mit von der Partie.

ABER: Danalock benötigt einen speziellen Zylinder um direkt dort angeschraubt zu werden.  Hinzukommt, dass auf der Innenseite aus dem „Spezialzylinder“ nur ein Stift steht, der dann im Danalock sitzt. Für mich persönlich eine ausgesprochen unpraktische und dumme Lösung die zudem die Installation unnötig erschwert, speziell, nachdem ich ja nun gesehen habe, wie einfach und problemlos Nuki zu installieren ist.

Mit Z-Wave und Spezialzylinder sind wir dann beim Preis von Nuki angelangt und haben im Prinzip nur noch den einen einzigen Z-Wave/IFTTT Vorteil. Ich setze zwar Z-Wave ebenfalls ein (siehe auch meine Reviews zur Devolo Heimautomatisierung hier und hier), das wäre für mich jetzt aber noch kein Grund, Dana den Vorzug zu geben.

Und: Ich finde Nuki viel hübscher – aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.

Update: Yale Entr

yaleWie auch bei Danalock muss auch hier der Schließzylinder getauscht werden. Für Mietwohnungen oder Objekte bei denen ein Schlüssel mehrere Bereiche sperrt ein absolutes no-go, wie auch bei Dana. Die kompliziertere Installation mal außen vor gelassen. Derzeit bietet Yale Entr auch keine Internetverbindung wie Nuki mit der (optionalen) Bridge und lt. technischen Angaben wird Yale Entr nur mit Akkus die etwa 3 Monate halten sollen, betrieben; hier ist Nuki mit 6 Monaten im Vorteil (wobei dieser Part meiner Review dann nach Batterietausch aktualisiert wird ;-)). Abschließend scheint Yale Entr derzeit auch kein Protokoll über die erfolten Sperrvorgänge zu führen. Hinter Yale Entr steht übrigens die recht bekannte Marke Assa Abloy.

 

Update: Equiva eQ-3

eqiva-bluethooth-smart-tuerschlossantrieb-l-os_142950a0_web-6fc5e2c8Ganz neu von der IFA ist dann noch das „Equiva“ von eQ-3. Der hersteller bezeichnet es aber selbst nur als „Türschlossantrieb“ – und wenn man mich fragt: so sieht es auch aus. Optisch wenig ansprechend, aber: Geschmackssache! Features wie die gleich untenstehend beschriebenen von Nuki suchen wir hier leider vergebens. Ebenfalls nicht mit an Bord ist eine Anbindung an’s Internet. Wer natürlich einen reinen Türschlossantrieb mit Bluetooth sucht könnte sogar hiermit glücklich werden.

Sicherheit

Wenn man an seine Wohnungs- oder Haustüre denkt, so ist natürlich der Sicherheitsaspekt die absolute „Nummer eins“. Was hilft das intelligenteste Schloss, wenn es hinterher nicht mit der Sicherheit des eigenen Heims klappt!

Auto Unlock

Nuki setzt hier auf ein Paket aus verschiedenen Funktionen. Da gibt es einerseits die bereits erwähnte „Auto Unlock“ Funktion welche über die Nuki App einen Geofence um das eigene Zuhause errichtet. Wird dieser betreten so beginnt die App im Hintergrund nach Nuki zu suchen; erreicht man dann die Bluetooth Reichweite wird das Schloss verbunden, die Tür entriegelt und geöffnet. Auf Wunsch kann zudem eine Push-Benachrichtigung empfangen werden, sollte Nuki mal unversperrt sein und man den Geofence verlassen haben.

Lock’n’Go

Eine weitere sehr praktische Funktion ist „Lock’n’Go“. Per Doppelklick auf Nukis Taste bevor man das Haus verlässt, wartet Nuki 20 Sekunden (derzeit ist dieser Zeitraum nicht variierbar) und sperrt sodann quasi nach Verlassen des Zuhauses die Tür zu. Hier wäre eine Einstellmöglichkeit dieses Zeitfensters eine weitere Komfortfunktion, die der Hersteller einbauen könnte.

Zugangsberechtigungen

Als Administrator kann man beliebig Nutzer hinzufügen (einladen) und natürlich die zugehörige Berechtigung auch wieder entfernen. Dies funktioniert allerdings nur, wenn Nuki sich direkt mit Bluetooth mit dem Telefon verbinden kann und NICHT bei einer Fernverbindung über die Nuki Bridge.

Die Zugangsberechtigungen sind dafür sehr flexibel gestaltet. Die Einladung für neue Nutzer kann bequem über Email oder auch SMS oder iMessage versandt werden. Der neue Nutzer muss dann nur noch die zugehörige App laden und den Zugangscode eingeben – fertig. Besonders schön hierbei: Es kann auf Wunsch der Zugang auch zeitlich begrenzt werden – perfekt für Gäste.

Verschlüsselung

Zuallererst sei hier mal ein Blogpost im Nuki-Blog erwähnt, denn die Jungs können das viel besser als ich erklären.

Bluetooth Kommunikation ist ja grundsätzlich erstmal nicht verschlüsselt. Daher setzt der Hersteller auf ein eigenes Verschlüsselungsprotokoll das eben auf Bluetooth aufsetzt. End-to-end Verschlüsselung mit Schlüsseln die NUR dem jeweiligen Schloss und der Nuki App bekannt sind. Natürlich werden die Daten vor dem Transfer via Bluetooth verschlüsselt 😉

Der selbe Schlüssel (der nicht irgendwo im Netz übermittelt wird) ermöglicht übrigens auch die Kommunikation zwischen Nuki und Bridge. Trotzdem das Schloss also für mich als Nutzer so jederzeit von außen einsehbar ist, muss ich keine Sorge haben, dass irgendetwas unverschlüsselt mit meinem Nuki kommuniziert.

Summa summarum also eine sichere Sache und dank Apple Watch obendrein extra komfortabel, denn zum Aufsperren oder Tür Öffnen muss glücklicherweise nicht mal das iPhone aus der Tasche geholt werden.

Protokoll

Nuki kann (natürlich nur auf Wunsch) auch Protokoll über jeden Schließ- oder Sperrvorgang führen. Das können manuelle Sperrvorgänge sein, jene die über den Taster auf Nuki ausgeführt werden und natürlich (und vorrangig) jene die über ein Smartphone mit zugehörigem Nutzer manuell oder automatisch ausgeführt werden. Sollte es doch mal zu einem Fehler kommen (z.B. weil die Tür angelehnt war und daher nicht versperrt werden konnte oder die Falle blockiert war), so finden wir dies ebenfalls im Protokoll.

Videos

Verbesserungsbedarf?

  • Die Zeit, die Nuki für „Auto Unlock“, also das automatische Türöffnen bei der Ankunft zu Hause benötigt, ist zu lang. Das muss sofort funktionieren um nützlich zu sein.
  • Nuki scheint sich durch viele „manuelle“ Sperrvorgänge, speziell mit dem Schlüssel von außen, langsam zu dekalibrieren. Während zwar das Aufsperren nach wie vor funktioniert hapert’s in meinem Test in diesem Sonderfall dann am Ziehen der Falle, was nicht mehr vollständig durchgeführt wird und so manuellen Schlüsseleinsatz erfordert. Mit FW1.1.0 hat sich das Verhalten merklich verbessert, ganz behoben ist es derzeit noch nicht.

Fazit

Ich hätte irgendwie nicht gedacht, dass ein Smart Lock aus einem Kickstarter Projekt so kurz nach der Auslieferung so gut funktioniert. Könnte fast von Apple sein. „It just works“. Weder gab es ungewollt geöffnete Türen noch häufige Probleme beim Öffnen die auf Nuki zurückzuführen gewesen wären (siehe oben „Verbesserungsbedarf“). Die Geräusche, welche Nuki im Betrieb von sich gibt, sollte der Hersteller aber noch „optimieren“, zumindest in der nächsten Produktpflege – mit der Funktion hat es ja nichts zu tun. Mir persönlich sind sie egal, aber es hört sich einfach nicht so schön an, wie Nuki aussieht. Alles in allem ist Nuki ein hervorragendes Produkt das in keinem „Smart Home“ fehlen sollte und sich vor allem im Alltag bewährt!

Nachtrag 11.12.2017

Der Hersteller arbeitet kontinuierlich an Verbesserungen und seit meinem Testbericht gab es zahlreiche Firmware Updates für das Schloß wie auch Updates der App. Dabei wurde z.B. das Ansprechverhalten des Schlosses extrem verbessert – Einkuppen und Sperren funktioniert nun schneller. Auch wurde konstant am Auto-Unlock gefeilt der nun tatsächlich absolut zuverlässig und vor allem sehr flott funktioniert. Ich find’s großartig, dass der Hersteller sich hier aktiv und laufend um Produktverbesserungen kümmert. Top!