logo_3mWer saß nicht schon im Flugzeug, vertieft in die Arbeit am MacBook oder in ein Buch am iPad und bemerkte dann, dass der Sitznachbar neugierig auf den Bildschirm glotzt. Aus diesem Grund haben wir uns diesmal 3M Sichtschutzfolien, die „Privacy Protectors“ etwas genauer angesehen.

Mit Preisen von 16€ (iPhone) bis über 80€ nicht ganz billig, wollen wir uns im folgenden Testbericht ansehen, ob die Folien halten, was 3M verspricht und wie einfach die Folien anzubringen sin. Vor allem wollen wir aber auch wissen, wie die Qualität der Folien selbst für iPhone 5, MacBook Air 13″ sowie iPad 3 ist.

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Montage allgemein

Folien auf Touchscreens anzubringen wird in 90% der Fälle zur Geduldsprobe. Äußerste Sorgfalt und auch Reinlichkeit ist hier unabdingbar, dies gilt auch für die hier betrachteten 3M Folien. Erfreulicherweise legt 3M den Folien aber neben der eigentlichen Folie auch ein Kartontool zum Glattstreichen sowie ein kleines Microfasertüchlein bei um Folie und Display staubfrei zu machen.

Montage am iPhone

Naturgemäß ist die Montage am iPhone am einfachsten, am 27″ iMac am schwierigsten. Am MacBook air durch die physische Umrahmung des Displays ist die Montage ebenfalls sehr einfach.

Um die Folie am iPhone anzubringen muß zunächst das Display genauestens gereinigt werden und muss vollständig fettfrei sein. Nun kann die Folie von der Trägerfolie gelöst werden und wird, am besten die Aussparung des Homebuttons zu Hilfe nehmend angebracht. Durch die hohe Steifigkeit der Folie sind Luftblasen ein recht geringes Problem und die Folie hält durch den enthaltenen Kleber recht zuverlässig.

Montage am iPad 3/4

Generell wird bei jeder Art von Klebefolie das Anbringen immer schwieriger, je größer die Folie ist. Man braucht viel Geduld und eine ruhige Hand um die Folie blasenfrei und zentriert aufzubringen. Beim iPad ungleich mehr als beim iPhone. Wichtig ist auch, dass der Bildschirm, wie auch auf der Verpackung der Folie angegeben, vollkommen frei von Fett, Fingerabdrücken oder Staub ist. Auch beim iPad kann man sich gut am Home-Button orientieren um die Folie dennoch recht schnell und gleichmässig aufbringen zu können. Die Trägerfolie mit der „Grifflasche“, wie wir sie in der Videoreview sehen, ist hier eine große Hilfe.

Dennoch kann es sehr schnell zu Lufteinschlüssen unter der Folie kommen. Im Test kam aus uns bislang unbekanntem Grund auch Kleber (vermutlich von der Verpackung) auf die Oberseite der Folie was ungemein schwierig wieder zu entfernen war. Wir gehen hier aber von einem Einzelfall aus.

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Montage am MacBook Air

Hier hat sich 3M eine etwas … nunja … „alternative“ Befestigungsmethode überlegt. Es werden Transparente Doppeklebestreifen mitgeliefert die auf der Rückseite der Folie angebracht werden sollen. Hier ist die Anleitung leider nicht wirklich einfach zu verstehen und man liest schon mehrfach über die Anweisungen bis man versteht, was genau gemeint ist. Die Klebestreifen sind aus dem Grund notwendig, da die Folie bei einem beweglichen Macbookdisplay nicht so einfach hält und beim Zuklappen schnell vom Display rutscht bzw. kippt.

Wurde die „Hürde“ mit der Entschlüsselung der Anleitung genommen, so lässt sich die Folie aber im Handumdrehen anbringen. Auch hier ist natürlich ein ausgesprochen sauberes Display Grundvoraussetzung da jeglicher Staub zwischen Folie und Bildschirm unweigerlich stören würde.

Die oben genannten Klebestreifen, ohne die die Folie sofort beim Zuklappen das Weite sucht, kleben DIREKT am TFT Bildschirm. Da das MacBook Air keine schützende Glasabdeckung aufweist, ist diese Befestigungsmethode durchaus mit Risiken verbunden, den Bildschirm zu beschädigen. Zwar liefert 3M „Kunststoffwinkel“ mit, welche am Displayrand festgeklebt werden können, rein optisch ist dies aber wohl kaum eine Option für Designverliebte Mac Besitzer.

Videoreview

Bildqualität und Sichtschutzwirkung am iPhone

Wenn man es sich vermeiden lässt, sollte man davon absehen, diese 3M Folie für iPhone 4, 4S oder 5 zu verwenden. Die Folie weist eine gewisse „Eigenstruktur“ auf die mit den heutigen Retinadisplays einfach nicht gut harmoniert. Hier sind „klare“ Folie, die eben nicht den Sichtschutz bieten, klar im Vorteil.

Die getestete Folie allerdings „reduziert“ die Retinaauflösung und läßt das Display des iPhone 5 eher wie jenes eines iPhone 3GS aussehen. Schade, zumal am iPad 3 dieser Effekt nicht zutage tritt.

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Die Blickschutz-Funktion selbst funktioniert aber hervorragend. Blickt man selbst gerade auf den Bildschirm, so wirkt er nur eine Spur dunkler als üblich. Sobald das Telefon aber (im Hochformat) um etwa 30 Grad nach links oder rechts gekippt wird, erscheint das Display fast vollständig schwarz. Umgekehrt tritt dieser Effekt im Querformat nicht auf, was sehr praktisch ist, da man so z.B. nach wie vor bequem Filme genießen kann ohne das Telefon all zu gerade halten zu müssen.

Bildqualität und Sichtschutzwirkung am iPad 3/4

Wie oben bereits erwähnt gab es bei unserem Test keine sichtbare Reduktion der Bildqualität am iPad. Text und einfarbige Flächen erscheinen unverändert scharf, wenngleich natürlich eine gewisse Abdunklung bemerkbar wird.

Korrekte Montage der Folie vorausgesetzt führt sie hier also zu einem hervorragenden Ergebnis. Prinzipbedingt aber sieht diese Art von Folie auf einem weißen iPad gelinde gesagt „weniger optimal“ aus. Wir empfehlen daher den Besitzern von weißen iPads eher „klare“ Folien ohne Blickschutzfunktion.

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Bildqualität und Sichtschutzwirkung am MacBook Air (non retina)

Am 2012er MacBook Air, das ja noch kein Retinadisplay hat, kommt es kaum zu beinträchtigungen durch die Folie. Allerdings dunkelt diese auch hier den Bildschirm leicht ab. Etwas störend empfanden wir die Klebestreifen, welche die Folie am Bildschirm fixieren. Wäre dies nicht durch Statische Elektrizität möglich gewesen, 3M? Auch eine Prägung an der Oberkante stört ein klein wenig, selbiges gilt für eine kleine Aussparung damit die Folie mit dem Fingernagel wieder vom Display gelöst werden kann. Alles in allem ist das Ergebnis aber zufriedenstellend und der Bildschirm gegen neugierige Blicke geschützt.

Entfernen der Folie

Das Entfernen der Folie gestaltet sich ausgesprochen einfach. Speziell iPhone und iPad sind durch die Glasbildschirme unempfindlich, beim MacBook Air sollte man sehr vorsichtig an der Folie ziehen, um sie zu entfernen.

iPad und iPhone Folien können leider nach dem Ablösen vom Bildschirm nicht mehr einwandfrei montiert werden, sind damit also wertlos, was sie aber mit vielen Bildschirmfolien gemein haben. Hier erweist sich die MacBook Air Folie als widerstandsfähiger da sie nach dem Ablösen beidseitig gereinigt werden kann.

Fazit

Die derzeit von 3M vertriebenen Sichtschutzfolien sind für Retinadisplays leider nur bedingt geeignet. Ja nach Sehabstand zum Display kann es hier doch zu merklichen Qualitätseinbussen kommen, was die Auflösung und Lesbarkeit des Bildschirms angeht. Auf non-retina Bildschirmen hingegen leistet die Folie hervorragende Arbeit, zudem werden diese Displays auch, im Falle von Apple, etwas entspiegelt, was ein weiterer willkommener Nebeneffekt für einige Nutzer sein dürfte.

Für iPhone 4/4S und 5 empfehlen wir durch die Beeinträchtigung der Bildqualität die Folie eher nicht. Wohl aber ist die Entspiegelung sowie die große Dicke und Robustheit der Folie durchaus positiv zu nennen. Für non-retina Macs hingegen kann die 3M Folie uneingeschränkt empfohlen werden.